Kindersoldaten

Kindersoldat*innen in Afrika und weltweit :Opfer und Täter zugleich

 

Kinder leiden am meisten unter Kriegen und Konflikten. Besonders Grausam ist es, wenn Erwachsene sie in Ihre Kriege verwickeln und dazu bringen, als Kindersoldaten oder Kindersoldatin zu Kämpfen und zu töten.

Was genau sind Kindersoldat*innen

An vielen Orten der Welt werden Kinder in langanhaltenden Konflikten von bewaffneten Gruppen Benutzt.

Kindersoldat*innen sind Mädchen und Jungen unter 18 Jahren, die von Armeen oder  bewaffneten Gruppen rekrutiert oder eingesetzt werden. Bei dem Begriff „Kindersoldat“ oder „Kindersoldatin“Denkt man vielleicht ausschließlich an Kinder, die zum Kämpfen gezwungen werden

Es gibt jedoch auch zahlreiche Minderjährige, die von bewaffneten Gruppen für Botengänge, als Wachleute, zum Kochen oder sonstige Hilfsarbeiten eingesetzt werden, als menschliche Schutzschilde missbraucht, zu sexuellen Diensten gezwungen oder mit Kämpfern zwangsverheiratet Werden-all das sind schwerste Kinderrechtsverletzungen, die die betroffenen Mädchen und Jungen  Ihrer Kindheit berauben und sie traumatischen Erlebnissen aussetzen.

Jeder Einsatz von Kindern durch und bewaffneten Gruppen ist eine schwere Verletzung von Kinderrechten, bei Kindern unter 15 Jahren gilt er sogar als Kriegsverbrechen.

WO GIBT ES KINDERSOLDAT*INNEN UND WIE VIEL SIND ES?Kindersoldat*innen gibt es in vielen Ländern-obwohl die Zwangsrekrutierung und die Beteiligung von Minderjährigen an Kampfhandlungen in den meisten Ländern verboten sind(Bei der UN Versammlungen haben die Staaten immer wieder bestritten, dass es Kindersoldaten gab. Als China Kaetetsi eine Kindersoldatin aus Uganda die Flucht nach Dänemark gelang und sie Ende der 1990 Jahre vor der UN Vollversammlung  über ihr Leben und das anderer Kindersoldaten berichtete, vollzog sich eine Änderung).

Siehe Artikel 38(zusammengefasst)

Alle Staaten sollen sämtliche durchführbare Maßnahmen ergreifen, um sicherzustellen, dass Kinder unter 15 Jahren nicht direkt an bewaffneten Konflikten  beteiligt werden .Kein Kind unter 15 Jahren darf von Streitkräften eingezogen werden. Gemäß  dem  humanitären Völkerrecht  haben Staaten Dafür  zu sorgen ,dass Kinder im Krieg  geschützt und mit allem  Lebensnotwendigen versorgt werden( In einem Zusatzprotokoll zur Kinderrechtskonvention von 2002 wurde das Alter auf 18 Jahre erhöht. Dieses wurde von 116 Staaten unterzeichnet und von 87 ratifiziert.)

Wie viel Kindersoldat*innen gibt es

Niemand  weiß, wie viele Kindersoldaten und Kindersoldatinnen es gibt, weil die Rekrutierung meist Im  Verborgenen und in schwer zugänglichen Kampfgebieten erfolgt.

Man geht davon aus, dass weltweit Zehntausende Kinder von bewaffneten Gruppen für ihre Zwecke missbraucht werden. Seit der Einführung des sogenannten“ Monitoring  And Reporting Mechanism“, einer geregelten Untersuchung und Dokumentation von schweren Kinderrechtsverletzungen in Konflikten, haben die Vereinten Nationen in den vergangenen 16 Jahre

Rund 93.000 Fälle von Kindern verifiziert, die von bewaffneten Gruppen zum Kämpfen oder für unterstützende Rollen missbraucht wurden. Die Dunkelziffer ist aber mit Sicherheit sehr viel höher, weil es im Krieg häufig nicht möglich ist, an gesicherte Informationen zu kommen. Jedes Jahr veröffentlicht der Generalsekretär der Vereinten Nationen einen Bericht über schwerste Menschenrechtsverletzungen gegen Kinder-dazu gehören die Rekrutierung von Kindersoldat*innen und Soldaten. Jedes Jahr veröffentlicht der Generalsekretär der Vereinten Nationen einen Bericht über schwerste Menschenrechtsverletzungen  gegen Kinder-dazu gehören die Rekrutierungen von Kindersoldatinnen und –Soldaten

Besonders schreckliche Auswirkungen auf Mädchen   und Jungen haben aktuell die Konflikte in

Afghanistan, Jemen ,der Demokratischen Republik Kongo, Somalia und Syrien. Die meisten Kindersoldat*innen wurden laut dem UN-Report 2020 nachweislich in Somalia, Syrien,Myanmar,In der demokratischen Republik Kongo ,in der Zentralafrikanischen Republik, in Mali, Afghanistan, Jemen, Kolumbien, und im Südsudan rekrutiert und eingesetzt.

Aber es gibt auch Lichtblicke: So konnten laut dem aktuellen UN-Jahresbericht im Jahr 2020 durch Vermittlung der Vereinten Nationen12.643 Kinder aus bewaffneten Gruppen befreit werden,Unicef z.Beispiel ,dass seit 2000 mindestens 170.000 Kindersoldaten und Kindersoldatinnen befreit wurden.

Vor 20 Jahren, am 12. Februar 2002 trat das Zusatzprotokoll zur UN-Kinderrechtskonvention zum Verbot der Beteiligung von Kindern in bewaffneten Konflikten in Kraft. Deshalb wird  jährlich am12. Februar der Welttag gegen die Rekrutierung  und den Einsatz von Kindersoldatinnen und Kindersoldaten begangen. Bis heute haben 172 Staaten das Zusatzprotokoll ratifiziert; Deutschland im Dezember 2004.

Das Abkommen hat weltweit Diskussionen angestoßen und Gesetzesänderungen bewirkt. Laut Zusatzprotokoll  dürfen Mädchen und Jungen unter 18 Jahren  nicht gegen ihren Willen eingezogen werden oder an Kampfhandlungen teilnehmen.

Im gleichen Jahr 2012 trat das Rom-Statut des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag in Kraft. Darin ist unter anderem festgelegt, dass der Einsatz von Kindern unter 15 Jahren Als Kriegsverbrechen gilt und verfolgt wird. In Folge wurde 2012 erstmals der   kongolische  Milizen Chef

Thomas Lubunga vom Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag  wegen der Rekrutierung von Kindersoldat*innen zu 14 Jahren Freiheitstrafe verurteilt- wurde 2012 zu 50 Jahren Gefängnis verurteilt.Ihm wurde eine Reihe von Kriegsverbrechen zu Last gelegt, darunter die Rekrutierung und der Einsatz Von Kindersoldat*innen.

UNICEF- Hilfe für ehemalige Kindersoldat*innen

Der Weg zurück in ein normales Leben ist für ehemalige Kindersoldaten und Soldatinnen sehr schwer. Oft sind sie Traumatisiert von dem, das sie erlebt haben-und selbst tun mussten. In manchen Fällen werden sie in Familien und Dörfern als Mörder angesehen  und können nur langsam wieder in die Gesellschaft integriert werden. Mädchen werden besonders häufig von ihren Familien verstoßen, wenn sie ungewollt schwanger geworden sind und mit einem Kind zurückkehren.

UNICEF richtet Übergangszentren ein,  in denen Kinder und Jugendliche bleiben können und medizinisch und psychologisch betreut werden.

Leider sind die Reintegrationsprogramme zur Wiedereingliederung ehemaligen  Kindersoldatinnen und-Soldaten derzeit unterfinanziert .Etwa im Südsudan, wo UNICEF damit rechnet, für die nächsten drei Jahre fünf Milionen US-Dollar für diese Programme zu brauchen. Bislang ist davon nur ein Fünftel finanziert.

QUELLE: UNICEF

15. Januar 2024